Gedanken zu Energie- und Wärmewende vor Ort
– Gedanken zu Energie- und Wärmewende vor Ort -
Es ist wichtig immer wieder Ideen neu zu denken, damit es einen Schritt voraus geht. Ja, die Stadt Herzogenaurach ist offen in vielen Bereichen des Klimaschutzes. Nichtsdestotrotz gibt es noch erhebliche Einsparpotentiale. Die Serie möchte sich darum kümmern und Bürger anregen aktiv mitzudenken was in ihrem Ort passieren muss, damit wir es gemeinsam hinbekommen. Denn wer, wenn nicht wir? Genauso wenig wie Deutschland von Schwellenländern fordern kann Einsparungen hinzunehmen, ohne selbst über die Maßen aktiv zu werden, können wir mit dem Finger auf andere Orte in der Republik zeigen und gleiches tun.
Das klassische Sparbuch bringt keine Erträge, Erspartes in Aktien anzulegen ist für viele mit zu viel Risiken verbunden, deshalb liegen tausende von Euro „ungenutzt“ auf Privat-Konten „herum“
Unser Ministerpräsident, Dr. Markus Söder, hat unlängst den Vorschlag einer Umweltanleihe, mit einer Festverzinsung von 2% pro Jahr bei einer Laufzeit von 10 Jahren, in die Diskussion zum Klimaschutz eingebracht.
Hieraus entstand die Idee einer „Herzo-Umweltanleihe“
Das Geld wird vor Ort investiert, es profitieren i.d.R. regionale Firmen und die Wertschöpfung bleibt in der Region. Nachhaltiger kann man sein Geld nicht anlegen.
Für das erste Investitionsobjekt wäre das Freibad Herzogenaurach geeignet.
Jetzt wird sich jeder fragen was hat das Freibad Herzogenaurach mit dem Umwelt- oder Klimaschutz zu tun. Nachstehend etwas Technik:
Jeder möchte gerne, dass das Wasser im Freibad auf 24 Grad Celsius vorgewärmt ist. Aber wie wird das Wasser vorgewärmt? Die einfachste Form einer Vorwärmung ist die Vorwärmung über einen, mit Erdgas befeuerten Brennwert-Gaskessel. Technisch besser ist eine Wärmepumpe, die mit einem Gasmotor betrieben wird. Mit dieser Technologie kann beispielsweise aus einer Kilowattstunde Erdgas drei Kilowattstunden Umweltwärme (Brunnenwasser) generiert werden. Die Abwärme des Gasmotors kann ebenfalls in das Heizsystem (Freibad) eingekoppelt werden.
Das einzige Unschöne an diesem System ist, dass der fossile Brennstoff Erdgas/Biogas zum Einsatz kommt und CO2 bei der der Verbrennung erzeugt wird.
Photovoltaik, das Multitalent
Warum also nicht die vorhandene Technik mit einer klimafreundlichen Technologie ergänzen. Mit Hilfe von PV-Strom könnten Wärmepumpen betrieben werden, die das „alte“ System sinnvoll ergänzen. Auch im Winter, denn an das Freibad sind auch andere öffentliche Gebäude angeschlossen. Nach einer groben konservativen Schätzung könnte die PV-Anlage rund 50.000 KWh Strom im Jahr produzieren. Nimmt man einen Wirkungsgrad der Wärmepumpe um den Faktor 3 an, entspräche dies einer Wärmemenge von 150.000 kWh (Einsparung von ungefähr 33.000kg an CO2). Kosten würde eine solche Anlage etwa 45.000 Euro.
Wahrscheinlich noch kein Beitrag zur CO2-Neutralität des Freibades, doch ein wichtiger Baustein auf den Weg dorthin.