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Auf reges Interesse stieß eine Veranstaltung von Bund Naturschutz, Ortsgruppe Herzogenaurach, Bürgerinitiative HerzoSüdBewahren, IGEL und Freie Wähler Herzogenaurach im Gasthaus Favorit in Niederndorf. Dipl. Ing. Ulrich Bogen nahm die Trassenführung der StUB unter die Lupe und kam zu einer interessanten Schlußfolgerung.
Dipl. Ing. Ulrich Bogen hat sich mit der standardisierten Bewertung für die StUB-Trassenführung beschäftigt. Die Bewertung wird nach Bewohner, Beschäftigte, Schüler aufgesplittet. Wer sind die Nutzer? Die Bewertung ist auf Berufstätige fokussiert. Die Vorgaben wurden bereits im Jahr 2012 von Intraplan erarbeitet. Die grundlegende Kritik von Bogen: Die Zahlen für die Berechnung stammen aus dem Jahr 2005, die Prognose hat das Jahr 2025 zum Ziel.
Dabei wurden fünf Möglichkeiten untersucht. Zur Route von Erlangen und Büchenbach über die Rathgeber und die Flughafenstraße meinte Bogen nur: "Die Straßen sind für eine Bahn nicht ausgelegt."
Die geplante StUB soll am Schaeffler-Osttor enden. Eine nicht glückliche Wahl, findet Bogen. Für die Bevölkerung wäre der Busbahnhof besser, die Drehscheibe für den Verkehr in Herzogenaurach schlechthin.
Für Bogen wäre ein S-Bahnanschluß (= S 11), der mit 6 Stationen von Herzogenaurach nach Erlangen-Bruck führt und mit einer 20-Minuten-Taktung fährt, entschieden besser. Prognostiziert sind für diese Strecke 5.800 Nutzer.
Allerdings sind die Zahlen schon längst überholt oder unscharf, wie Bogen es formulierte.
Denn der Bereich Erlangen-Bruck mit dem im Entstehen befindlichen Siemens-Campus in Erlangen bietet in Zukunft 14.000 Arbeitsplätze statt der zuvor prognostizierten rund 600! Ebenso fehlt ein neues Wohngebiet in Erlangen-Bruck völlig in der Bewertung.
Dagegen wurde die Trasse über die Herzo-Base gut mit "Zuschlägen" versehen. Aktuell führt die geplanten STUB über Büchenbach mit 14 Haltestellen und hat prognostizierte 4.200 Nutzer.
Bogen sieht hier eine "Unschärfe" in elementaren Entscheidungsgrundlagen, seine Forderung daher: "Den wahren Kosten/Nutzen Indikator der Talvariante ermitteln!" Er sagt aber auch: "STUB und S 11 keine Gegner sondern Partner"
Bereits die Altdaten zeigten nach Bogen einen höheren Nutzen der Taltrasse in Kombination mit erheblich geringeren Kosten. Aus der Sicht der Herzogenauracher Nutzer schlägt die Taltrasse die L-Variante der StUB aus mehreren Gründen.
Es ist wenig Grunderwerb nötig, da bereits existierende Strukturen genutzt werden können. Außerdem ist eine höhere Erschließung in Herzogenaurach und im Talsiedlungsbereich möglich, Bogen denkt dabei auch an eine Weiterführung der Bahnlinie im Talbereich in Richtung Emskirchen.
Positiv sieht er eine kürzere Realisierungszeit, die mit einer Unabhängigkeit von Entscheidungen in Erlangen einhergeht.
Für die Anwesenden Niederndorfer hatte er die höhere Verkehrsentlastung von Niederndorf durch die S-Bahn auf der Taltrasse auf der Habenseite.
Verglichen mit der L-Trasse der StUB hat die Linie auch noch den Vorteil einer erheblich kürzere Fahrtzeit von Herzogenaurach etwa nach Nürnberg.
Nach der Diskussion bedankte sich Dr. Manfred Welker als Vorsitzender der Freien Wähler im Namen der zahlreichen Zuhörer bei Hr. Dipl. Ing. Ulrich Bogen für die Erläuterung der "Standardisierten Bewertung für die StUB-Trassenführung" und bei allen Diskussionsteilnehmern für die Beiträge.